Workout Gedanken – Warum Verausgabung Quatsch ist

Viele Menschen sind heute Anhänger der Fitness-Ideologie. Ein Gedanke, der zwingend zu dieser Ideologie gehört, ist der des „Workout“. Gibt man diesen Begriff in ein Übersetzungstool ein, dann bekommt man das Ergebnis „to work out = Trainieren“. Ein „Workout“ ist daher im deutschen Sprachgebrauch also ein Training.

Das ist aber falsch. Schaut man genauer nach, dann kommt man zu folgendem Ergebnis: „To work out“ heißt nämlich auch „erschöpfen = exhaust, fatigue, wear out, tire out, prostrate“. Das ist eher die Konnotation, die man dem Begriff im Mutterland des Begriffs in diesem Kontext gibt. Und interessanterweise passt das auch viel besser zu dem was die meisten Menschen im Fitnessstudio machen. Sie tun alles, um sich selbst zu erschöpfen. In Gesprächen mit Klienten, die durch strukturelle Probleme und Bewegungseinschränkungen ihrem Sport nicht nachgehen können, kommt oft heraus, dass sie gerade das Gefühl des „sich richtig verausgaben“ am meisten vermissen.

Das Ziel des Trainings ist also ein Erschöpfungszustand. So richtig schön fertig sein. Die Frage ist: Warum?

Vor kurzem hörte ich ein Interview mit einem amerikanischen „Strength Trainer“, der olympische Turner betreut. Dieser Mann sorgt sozusagen dafür, dass Top-Athleten „fit“ genug sind, um Salti, Schrauben und Geräte überhaupt machen zu können. In diesem Interview amüsierte er sich, dass viele Fitnessathleten meinen, sich im Training vollkommen verausgaben zu müssen. Fälschlich meint man nämlich, dass die Menschen, die wir als Vorbilder präsentiert bekommen – nämlich eben diese Top-Athleten – wohl genau so verfahren und tatsächlich noch härter trainieren, sich noch mehr verausgaben und deshalb so „gut“ sind. Das ist aber in der Regel falsch. Der Experte sagt dazu, dass Profis sich nicht annähernd so verausgaben wie das manch ein Amateur praktiziert. Und das hat einen guten Grund: Der Profi muss auch am nächsten Tag in der Halle stehen.

Ein olympischer Turner beispielsweise arbeitet nach einem ausgeklügelten Plan vier Jahre lang auf sein Ziel hin. Wer sich völlig verausgabt, geht Gefahr sich dabei zu verletzen. Techniken werden unsauber und die Kraft lässt nach. Das ist bei hoch komplexen Bewegungen unter Belastung eine riesige Gefahr. Wer sich völlig verausgabt und auf dem Zahnfleisch am nächsten Tag ins Training geht, ist müde unkonzentriert und vorbelastetes Muskel- oder Bindegewebe birgt das Risiko, Schaden zu nehmen. Eine Verletzung und damit ein Trainingsausfall bedeutet im hoher Wahrscheinlichkeit, dass vier Jahre Planung dahin sind und das Zeitfenster für eine Olympiateilnahme sich für immer geschlossen hat. Deshalb verzichten die meisten Profis auf ein „Workout“.

Bei Fußballprofis wird übrigens nicht ohne Grund darauf hingewiesen, dass eine lange Saison, viele Spiele und damit häufiges Verausgaben die Verletzungsanfälligkeit enorm steigert. Wenn man ein Millionengehalt als Schmerzensgeld bekommt, dann muss man sich das wahrscheinlich gefallen lassen. Die Frage ist, warum du als Privatmensch freiwillig und ohne Entschädigung genau den gleichen Weg gehen solltest.

Auch in der Natur ist das Konzept sich „vollkommen verausgaben“ absurd und gefährlich. Für unsere Vorfahren bedeutete eine „Zerrung“ oder eine Verletzung durch Verausgabung und Ausreizen des Limits wahrscheinlich, dass die nächste Jagd ausfallen musste. Ebenso wie das Holz sammeln usw. Ohne starke Gruppe bedeutet eine solche Verletzung also schnell den Tod. Was Verletzungen für einen Einzelgänger bedeuten können, kannst du in einschlägiger „Survivalliteratur“ nachlesen.

Auch in der Tierwelt bedeutet eine Verletzung für Jäger, dass nicht gejagt werden kann, und für Beutetiere, dass es beim nächsten Mal wahrscheinlich kein Entkommen gibt. Auch abseits von Verletzungen ist ein absolutes Ausschöpfen der Kräfte bei knappen Ressourcen gefährlich. Denn was dort verbraucht wird, muss mühselig wieder erjagt oder gesammelt werden. Wer aber vollkommen erschöpft ist, dem fehlt dazu möglicherweise die Kraft. Im Zustand der vollkommenen Erschöpfung ist man darüber hinaus schutzlos gegenüber von Fressfeinden oder Rivalen. Der von vielen Menschen so geschätzte „Verausgabungszustand“ ist in der Natur also alles andere als erstrebenswert und wird vermieden, wenn es nur irgendwie geht.

Wenn ich ein Seminar gebe, mich in Bewegungen übe oder am Abend Kampfkunstunterricht gebe, dann fühle ich mich nach einem ohnehin bewegungsreichen Tag erfrischt und wach. Ich könnte Bäume ausreißen. Dieses Gefühl – ein Gefühl der Fülle und nicht der Leere – ist das, was mein Ziel ist, wenn ich übe, trainiere, lerne.

Ein weiterer – russischer- Strengthtrainer sagte auf die Frage nach dem – trotz geringerer finanzieller Mittel – oft didaktisch sehr effektiven und erfolgreichen russische Training einmal, dass es daran liegen würde, dass der Begriff des „Workouts“ dort so nicht existiert. Man „Lernt“, „Übt“ oder „Trainiert“ – nie hat man jedoch das Ziel sich einfach nur zu verausgaben. Was dem Laien übrigens ebenfalls nicht bewusst ist: Wenn man seine Kraft steigern will, ist ein „Sich verausgaben“ bei den einzelnen Übungen ebenfalls nicht ratsam. Man bleibt im Komfortbereich was die Wiederholungen angeht. Lediglich wenn es um Masse geht, macht dieses Konzept Sinn. Aber Masse ist ja bekanntlich nicht gleich Klasse ;)

Wer sich im Beruf mental erschöpft sollte nicht auch noch das Ziel haben, sich physisch zu verausgaben. Das Ziel sollte es sein, den Körper zu pflegen, zu lehren und mit ihm zu spielen, damit er wachsen kann frei von Beschwerden bleibt. Alles andere frisst auf Dauer zu viele Ressourcen. Und übrigens sollte auch im beruflichen Leben das Ziel nicht sein immer härter und mehr zu arbeiten sondern immer weniger tun zu müssen und bei dem was man macht Spaß zu haben :)

Ach apropos :) Kinder sind ja bekanntlich wahre Bewegungsexperten. Stundenlang toben sie umher, voller Energie. Trotzdem haben sie am nächsten Tag wieder genau so viel Energie. Sie klagen nicht über Muskelkater, holen sich keine Zerrungen oder verletzten sich bei simplen Bewegungen. Und das alles machen sie ohne Aufwärmen, ohne Workout, ohne Cardio. Was sie aber haben ist Spaß und Freude am Bewegen. Wenn es zu anstrengend wird, dann machen sie Pause und machen weiter wenn sie wieder soweit sind. Sie hören auf ihren Körper und Bewegen sich, weil sie etwas lernen oder etwas machen wollen, das ihnen Spaß bereitet. Und du? Quälst du dich durch dein Workout? Was hättest du wohl als Kind dazu gesagt?

Möglicherweise ist es es wert, darüber einmal nachzudenken und nach Fülle zu streben im Leben ;-)

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Einen ersten Schritt in ein neues Bewegen kannst du hier machen (klicken)

Schlechte Haltung? Hobby-Sportler aufgepasst!

Eine schlechte Körperhaltung – oder wie wir bei ES sagen: eine schlechte Körperstruktur – ist meist nicht gern gesehen. „Kind sitz gerade“ oder „Halt dich mal gerade“ sind Sätze, die wir häufig hören, wenn wir den Kampf gegen die Schwerkraft verloren haben. Ursache dafür sind meist ein vollkommen unfunktionales Bewegen im Alltag und die körperlichen Auswirkungen unseres Umgangs mit Stress. (In diesem Video lernst du was Stress mit deinem Körper macht)

Form folgt Funktion – Funktion folgt Form. Wenn du dich falsch bewegst – täglich – passt sich dein Körper und deine Faszien daran an. Deine Form – also dein nicht gerade funktionaler Körper – bedingt aber gleichzeitig wie du dich bewegst. Ein kollabierter Brustkorb und nach vorn hängende Schultern, wie beim jungen Mann auf den Bildern, schränken nicht nur eine freie Atmung ein sondern sorgen dafür, dass der Schultergürtel nicht so funktionieren kann, wie er konzipiert war. Wer mit so einer Form den Körper unter Last oder Belastung (Sport) benutzt, braucht sich nicht zu wundern, wenn Verschleiß oder Probleme sich deutlich früher einstellen als es sein sollte und selbst Alltagsbewegungen zur Qual werden. Da helfen auch die oft beschworenen Faszienrollen wenig und maskieren oft nur die Ursache des Problems.

Gerade viele Hobby-Sportler scheinen das nicht zu wissen. Wie oft sehe ich vollkommen unbewegliche Menschen, die im Park Joggen, um sich etwas Gutes zu tun. Nicht auf dem Schirm haben sie, dass sie sich in bester Absicht mit ihren vollkommen verdrehten Beinen und aus dem Lot geratener Körperstruktur mittelfristig mehr schaden als nutzen. Die Kondition mag irgendwann super sein aber das Knie ist auch hinüber – und damit dann wiederum auch die Kondition. Das selbe Phänomen sehe ich bei Klienten, die dem Fitness-Trend anhängen – Dicke Muskeln, Top-Kondition aber kaum Mobilität im Körper, Schmerzen in den Schultern und flache Atmung. Muss das sein?

Nein. Viele dieser Probleme lassen sich nicht nur wieder beheben – sie lassen sich auch gleich vermeiden. Olympische Turner wissen: Das A und O vor den technischen Topleistungen ist „Joint-Mobility“ und eine gute funktionale Körperstuktur. Fehlen diese Grundlagen sind nicht nur viele Bewegungen überhaupt nicht möglich sondern Verletzungen und Verschleiß vorprogrammiert.

Gerade für Hobby-Sportler, die kein Schmerzensgeld in Millionenhöhe bekommen, ist der Besuch eines strukturell arbeitenden Faszienspezialisten eine gute Investition. ;) Dann wird Sport auch nicht zu „Mord“ :-)

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Ins rechte Licht gerückt – noch vor Phillipp Plein

Dirk Beckmann Faszien Düsseldorf

Am Donnerstag hatte ich mal wieder wunderbaren Besuch von Star- und Szenefotograf Frank Altmann und die Möglichkeit ein paar neue Bilder zu schießen. Selbstverständlich machte Frank als guter Freund und Ex-Klient noch vor seinem Termin beim Re-Opening des Phillipp Plein Stores auf der Kö in Düsseldorf einen Stopp in den heiligen ES-Hallen.

Frank altmann

Frank Altmann Dirk Beckmann

Nach lustigem Shooting und sehr schönem Ergebnis ging es für Frank weiter auf die Kö. Und ich glaube Herr Plein könnte auch mal vorbeikommen ;)

Phillipp Plein Frank Altmann

(Bildquelle: Frank Altmann)

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